Medizin-Geschichten |
Die Heilpflanze des Monats Januar 2013 |
Folge 9: Echte Walnuss (Juglans regia) |
Nüsse und Mandeln gehören zur Winterzeit wie Kerzen und Glühwein. Die Vorliebe für Nüsse ist aber keine neue Tradition. Haselnüsse, Walnüsse und Mandeln wurden schon vor langer Zeit geschätzt, auch weil jede einzelne eine stark symbolträchtige Zauber- und Heilpflanze war.
Greifen wir die Walnuss heraus, über die es Einiges zu erzählen gibt. Interessant ist zum Beispiel: Woher kommt dieser eigenartige Name? „Wal“-nuss hat natürlich nichts mit dem Wal zu tun, auch wenn die Walnuss die größte der heimischen Nüsse ist. Sondern das Wort leitet sich ab von der römischen Bezeichnung „Nux gallica“, also „gallische Nuss“. Die Römer führten den Walnussbaum nach Gallien ein und kultivierten ihn dort. Aus Gallien, also dem heutigen Frankreich, kam die Nuss auch zu uns. Hier wurde der Baum dann nach dem alten deutschen Wort für das Romanische und Französische „Welsch- oder Walchbaum“ genannt. Daraus schleifte sich im 18. Jahrhundert der Name Walnuss ab. Nach dem römischen Gelehrten aus dem 1. Jahrhundert, Plinius dem Älteren, sollen es die Griechen gewesen sein, die den Walnussbaum im 7. bis 5. Jahrhundert vor Christus aus dem Osten nach Europa gebracht haben. Die Griechen nannten die Nuss „Dios balanus“, das bedeutet „Eichel des Zeus“. Bei der Übertragung ins Lateinische wurde daraus entsprechend „Iovis glans“, also „Eichel des Jupiter“ oder Jupiter-Nuss. Daraus entwickelte sich mit der Zeit die Bezeichnung „Juglans“, der heutige Gattungsname. Der schwedische Systematiker Carl von Linné fügte dann im Jahr 1753 den Artnamen „regia“ (königlich) hinzu. In diesen Namensgebungen komme zum Ausdruck, dass die Echte Walnuss schon seit alters her eine mythische Rolle spielte und wegen ihres majestätischen Habitus und reichen Fruchtansatzes mit Königswürde und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht wurde, heißt es so schön bei Wikipedia. Kurz: eine göttliche, königliche Nuss.
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Walnüsse sind ein altes Symbol der Frau. Manche Mönche und Pfarrer sahen sie früher als Zeichen der Wollust und Sünde. So warnten sie davor, dass auf jedem Blättchen ein Teufel wohne, der mit Hexen unter den Bäumen Liebesorgien feierte. Sogar der Schatten der Bäume sollte gesundheitsschädlich sein. Quellen: Marianne Beuchert: „Symbolik der Pflanzen“ und Gerhard Madaus: „Bioheilmittel“ |